Manch einer hält es gerne mit dem Winston Churchill zugeschriebenen Zitat „Sport ist Mord“! - Nun, diejenigen müssen jetzt sehr stark sein: Es gibt keinen Beleg, dass der berühmte Mann diesen Satz tatsächlich je gesagt hat. Sicher ist dagegen, dass er sehr wohl den größten Teil seines Lebens viel Sport getrieben hat und wohl auch sehr fit gewesen sein muss. Wie sonst wäre es ihm beispielsweise gelungen, während des Burenkrieges aus einem Kriegsgefangenenlager zu fliehen und sich anschließend 500 Kilometer zu Fuß durch den afrikanischen Busch durchzuschlagen. Kurzum: Auch Churchill hat sein biblisches Alter wohl nicht in erster Linie Whiskey und Zigarren zu verdanken.
Um Sport und Fitness ranken sich in weiten Teilen der Gesellschaft nach wie vor viele Legenden und hartnäckige Vorurteile wie etwa, Fitnessstudios seien „Pumperbuden für Bodybuilder“ mit „sehr einseitigem Training“ und „sportmedizinisch Inkompetent“.
Dabei sollte man doch gerade in diesen Zeiten, wo uns die Corona-Pandemie eindringlich vor Augen führt, wie kostbar Gesundheit und wie wichtig deshalb Gesundheitsvorsorge ist, auch an das Thema „Fitness-Training“ neu und unbefangen herangehen.
Und wenn man das tut, steht ganz oben erst mal ein Gedanke: „Fitness-Training ist eine Chance!“
Eine Chance für jeden Einzelnen und für die Gesellschaft insgesamt, gesünder und leistungsfähiger zu werden, und sich auch besser gegen Gefahren wie den Coronavirus wappnen zu können.
Dies natürlich am wirkungsvollsten unter kompetenter Anleitung, wobei
mittlerweile jeder renommierte Sportmediziner bestätigt, dass für ein ganzheitliches, individuelles und qualifiziertes Training gerade gut geführte Fitnessstudios ideal sind.
Unzählige Fachartikel mit Überschriften wie…
- Muskeltraining im Alter, wichtiger als Ausdauertraining
- Elastizitätstraining und Koordinationsübungen gegen die Vergreisung.
- Bewegung gegen Depressionen.
- Von Gesundheitsmanagement bis zum Rehatraining: Immer mehr akademische Berufe in der Fitnessbranche.
...heben mittlerweile die Wichtigkeit der Fitnessstudios für die Gesundheit der Gesellschaft und die in den professionellen Studios gebotene Betreuungsqualität hervor.
Erfreulicherweise wird dadurch ja auch immer mehr Menschen bewusst: In jedem Alter kann man etwas für ein besseres Immunsystem tun und dafür sorgen, dass man bis ins hohe Alter nicht zum Risikopatienten wird.
Nicht zu vergessen, die ebenfalls sehr gesundheitsfördernden sozialen Aspekte: Die Fitnessclubs sind für viele ja auch zu einer Begegnungsstätte geworden.
Bildlich gesprochen könnte man sagen: Fitnessclubs sind so etwas wie sportliche Mehrgenerationshäuser, Partnerbörse für agile Menschen, Seniorenstammtische in Bewegung, aktive Jugendtreffs u.v.m.
All das sollte in unser aller Sinne bewahrt und nachhaltig gesichert werden.
4.000 Fitnessclubbetreiber haben sich deshalb zusammengetan, um auf Ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Allen ist gemein, dass ihnen mit dem Lockdown die Rechtsgrundlage zum Einzug der Beiträge und somit auch die Geschäftsgrundlage entzogen wurde. Die überwältigende Mehrzahl der Fitnessstudios kann aber ohne Beitragszahlungen nur sehr kurze Zeit überleben. Deshalb wurde unsere Initiative gegründet, die innerhalb kürzester Zeit eine deutschlandweite Kampagne mit einem Solidaritäts-Aufruf für ihre Mitglieder gestartet hat.
Innerhalb weniger Tage entstand ein Werbespot, der aus über 1.000 von Trainern eingesandten Videos zusammengeschnitten wurde. Viele hundert Fitnessstudios verbreiteten diesen Spot anschließend über die sozialen Medien und so erreichte er binnen 3 Tagen rund 3,1 Mio. Bundesbürger – und das mit 0 Euro Werbebudget.
Im nächsten Schritt möchte die Fitnessbranche nun eine Kampagne starten, die den gesellschaftlichen Nutzen und die Bedeutung der Fitnessbranche insgesamt veranschaulicht. Denn unsere Zahlen können sich auch in dieser Hinsicht sehen lassen. So trainieren derzeit 11,66 Mio. Bundesbürger in Fitnessstudios, was 14% der Gesamtbevölkerung entspricht. Fitnesssport ist damit die am meisten ausgeübte Sportart, erst mit weitem Abstand gefolgt von Fußball mit 7,13 Mio. Mitgliedern.
Also noch einmal zur Verdeutlichung:
Zahlreiche Zivilisationskrankheiten werden durch Krafttraining verhindert und auch therapiert. Dazu zählen chronische Muskel-Skelett Erkrankungen, Multiple Sklerose, Osteoporose und selbst bei Krebspatienten zeigt Krafttraining erstaunliche therapeutische Wirkung. Und – es gibt derzeit kein größeres Thema – das Immunsystem wird in jedem Fall deutlich gestärkt.
All das soll unsere Kampagne noch stärker ins Bewusstsein der Menschen bringen. Denn wir sind davon überzeugt: Nicht nur die mehr als 12 Millionen Menschen, die wir derzeit bereits erreichen, wollen keinen Niedergang unserer Branche erleben.
Als Chance auf mehr Lebensqualität braucht die ganze Gesellschaft eine blühende und gut funktionierende Fitnessstudiolandschaft.
„Sport ist Mord“? – Nein, so etwas Dummes hätte ein kluger Mann wie Churchill gewiss niemals gesagt. Vielleicht eher:
Sport sichert ein besseres Leben und in manchen Zeiten sogar ein besseres Überleben!
Göppingen, 16. April 2020 / Nico Scheller / 1. Vorsitzender