SIND PFLANZENSTOFFE NOCH WICHTIGER ALS VITAMINE?

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Sekundäre Pflanzenstoffe haben vielfältige positive Auswirkungen auf unseren Körper. Es existieren ca. 10.000-30.000 Verschiedene!

Was sind Sekundäre Pflanzenstoffe?

Sekundäre Pflanzenstoffe sind Schutzstoffe die Pflanzen im Kampf gegen freie Radikale (z. B.

im Sonnenlicht) und in Form von Bitterstoffe gegen Fressfeinde einsetzten. Mit Aromen

locken sie dagegen Bestäuber an und dienen der Erhaltung der Art. Die meisten dieser

Pflanzenstoffe befinden sich in den obersten Hautschichten wie der Schale. So können sie

beispielsweise optimal vor Licht und UV-Strahlung schützen und sind mitverantwortlich für

Farbe und Duft.

Wirkungen auf unseren Körper

Sekundäre Pflanzenstoffe sind auch für uns Menschen pharmakologische Allround-Talente:

Sie wirken z. B. antioxidativ, aktivieren das lebenswichtige Enzymsystem in der Leber,

kurbeln das Immunsystem an, hemmen die Gerinnungsneigung des Blutes, töten Bakterien

und Viren, senken schlechte Blutfettwerte und erhöhten Blutdruck, lösen Blutgerinnsel auf

und haben biologische Heilkräfte, die sich die Menschen früher zunutze machten. Viele

zählen daher schon seit Jahrhunderten zu bewährten Hausmitteln. Allerdings gibt es auch

sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die für Mensch und Tier giftig sind. Bei Kartoffeln sollten

zusätzlich grüne Stellen und Keime entfernt werden, da der dort vorkommende Pflanzenstoff

giftig sein kann. Bei den sekundären Pflanzenstoffen macht besonders die Menge das Gift.

Mit 5 Portionen Gemüse und Obst am Tag braucht man sich aber keine Gedanken machen. 

"Viel hilft viel?"

Auch wenn die Wirkungen der Pflanzenstoffe zum Träumen schön klingen, nutzt der Satz

„viel hilft viel“ hier leider nicht. Auch eine Einnahme durch Kapseln oder Tabletten bringt

keinen größeren Nutzen. Carotin zeigt beispielsweise bei Rauchern sogar einen negativen

Effekt, wenn man Beta-Carotin zusätzlich in Tablettenform einnimmt. Vielmehr wirken die

Vitalstoffe durch die Vielfalt im Zusammenspiel in der ausgewogenen Ernährung. Täglich 5

Portionen Gemüse & Obst, regelmäßig vollwertiges Getreide, Nüsse Samen und Saaten

helfen dabei, unseren Körper ausreichend mit diesen Superstoffen zu versorgen. Am besten

wechselt man dabei regelmäßig die Sorten, beim Obst und Gemüse z. B. die Farben. So

bekommt man von allen Pflanzenstoffen genug.

 

Diese sekundären Pflanzenstoffe gibt es:

Anthozyane: 

Färben Obst rot und blau, straffen das Bindegewebe durch den Aufbau kollagener Fasern. 

Carotinoide: 

Färben Obst und Gemüse gelb und orange, werden zu Vitamin A umgebaut. 

Catechine: 

Senken das Hautkrebsrisiko um 87%, fangen freie Radikale 100-mal wirksamer als Vitamin C und 25-mal wirksamer als Vitamin E. Sie befinden sich reichhaltig im grünen Tee.

Enzyminhibitoren: 

Mexikanische Frauen erkranken seltener an Brustkrebs, weil sie mehr Hülsenfrüchte essen, in denen diese Pflanzenstoffe stecken. 

Flavonoide: 

Machen das Vitamin C 20-mal und das Vitamin E sogar 50 mal wirksamer, 1 Riegel Zartbitterschokolade enthält so viele Flavonoide wie 6 Äpfel oder 2 Gläser Rotwein. Auch in der weißen Schale von Zitrusfrüchten sind sie enthalten. 

Glucosinolate:

Geben dem Kohl seine Aromen, Kohlesser erkranken seltener an Dickdarmkrebs. 

Quercetin: 

Ist ein Anti-Virus-Mittel und Antibiotikum welches z. B. in der Zwiebel steckt. 

Phytinsäure: 

Steckt in ballaststoffhaltigen Lebensmitteln wie Getreide und senkt den Insulinspiegel. Phytosterine: 

Stecken in Pflanzensamen und senken ebenfalls den Cholesterinspiegel. 

 

Jetzt die Frage aller Fragen: Sind Pflanzenstoffe wichtiger als Vitamine? Was meinst Du?

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